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Der Regisseur Pēteris Pētersons (1923–1998) und sein Lyriktheater, 1960er/70er Jahre

Das Poetische oder Lyriktheater war eine innovative Richtung innerhalb des lettischen Theaters, die der Regisseur Pēteris Pētersons Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre entwickelte, wobei es Bezüge zu entsprechenden Ansätzen im westlichen und russischen Theater seit der Mitte des 20. Jahrhunderts gab. Der Regisseur erarbeitete eine einzigartige Bühnensprache, indem er auf ganz eigene Weise verschiedene Elemente des modernen existenzialistischen, absurden und epischen Theaters bzw. Dramas miteinander verschmolz. Unter Verwendung der von Imants Ziedonis, Aleksandrs Čaks und Wladimir Majakowski erschaffenen lyrischen Figuren entwickelte Pētersons in seinen Inszenierungen eine neue Bildlichkeit. Die anspruchsvolle Aufgabenstellung förderte erheblich die Professionalität der in die Inszenierungen involvierten Schauspieler des Daile-Theater und des Jugendtheater.