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Regisseur Oļģerts Kroders (1921–2012) und sein Theater der Gleichgesinnten, Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre

Oļģerts Kroders ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der lettischen Theatergeschichte. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre brachte Kroders im Valmiera-Theater talentierte SchauspielerInnen der neuen Generation zusammen und entwickelte ein im westlichen Theater neues und im lettischen Theater komplett unbekanntes Arbeitsmodell: das Theater der Gleichgesinnten, in dem die Beziehung zwischen dem Regisseur und den SchauspielerInnen gleichberechtigt und demokratisch war. Das demokratische und gar nicht hierarchische Denken von Oļģerts Kroders spiegelte sich in seinen Aufführungen wider: Durch seine moderne Interpretation des klassischen Dramas machte er die Figuren zu ZeitgenossInnen und befreite den Schauspielstil vom Pomp. Das Kollektiv, in dem völlige Vertraulichkeit herrschte, entfaltete in seinen Aufführungen eine Subtextebene, die während der sowjetischen Besatzungszeit die ZuschauerInnen zu kritischem Denken aufforderte. Der Regisseur blieb seinen demokratischen Ansichten und Arbeitsmethoden bis zum Ende seines Lebens treu. Seine Persönlichkeit beeindruckte sowohl SchauspielerInnen als auch andere RegisseurInnen und ist auch im heutigen lettischen Theater zu spüren.

Piektais Hamlets = The fifth Hamlet: Oļģerts Kroders dokumentālajā filmā par teātri, smiekliem un vientulību [DVD]. (2009). Režisori: Krista Burāne, Mārtiņš Eihe. [Latvija]: Nomadi. Latvijas Nacionālās bibliotēkas Audiovizuālais krājums, Fdvd/521.

Režisors un aktieris Oļģerts Kroders [videokasete]. (2003). Dokumentālās filmas autore un režisore Ilona Brūvere. Rīga: Kinolats. Latvijas Nacionālās bibliotēkas Audiovizuālais krājums, Fvk/220.