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Eriks Ādamsons (1907–1946), "Feine Gebrechen", 1937

Der Dichter und Schriftsteller Eriks Ādamsons veröffentlichte Mitte der 30er Jahre seine ersten Erzählungen, die sich von allem, was bis dahin in der lettischen Literatur geschrieben wurde, wesentlich unterschieden. Ādamsons schrieb mehrere Gedichtbände und die Novellensammlungen „Feine Gebrechen“ („Smalkās kaites“, 1937) und „Der große Dickkopf“ („Lielais spītnieks“, 1942). Als programmatische Überschrift seiner Literatur kann eine Zeile aus seiner Lyrik dienen: „Gott spielt mit mir“ („Tas kungs ar mani rotaļājas“). In seiner Prosa hat der Held keine Macht über sich selbst und darüber, was um ihn herum passiert. Der Herr spielt seine göttlichen Spiele, an die Stelle von Gott tritt hier der Autor. Nur der Zufall bestimmt alles, nichts geschieht folgerichtig. Ādamsons akzentuiert das Einzigartige, das Andere, damit wird er selbst zum Außenseiter in der lettischen Literatur.