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Das Totenoffizium

Das in katholisch geprägten Gemeinden der Regionen Lettgallen und Selija verbreitete Totenoffizium ist eine besondere Form der Totenmesse, die nicht durch einen Geistlichen begleitet wird. Das Totenoffizium wurde gemeinsam mit den im Osten Lettlands verbreiteten katholischen Messen, die traditionell im Mai an Kreuzen unter freiem Himmel gehalten werden, in den lettischen Kulturkanon aufgenommen. Es findet in der Regel im Haus von Verstorbenen statt, wo für diese Gebete gesprochen werden. Das im 18. Jahrhundert von jesuitischen Missionaren eingeführte Ritual ist ein sichtbarer Ausdruck der Volksfrömmigkeit und hat eine eigene Musikform. Die Totengebete sollen familiäre Werte stützen, die Verbindung zwischen den Generationen stärken und Verstorbene auf dem Weg vom Leben in den Tod begleiten.